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Walsrode: Hermann Löns Grab im Tietlinger Wacholderhain

Walsrode
©ulrich von dem bruch
Das Grab von Hermann Löns mit Heidefläche
©(c) Lueneburger Heide GmbH
Eingang zur Heidefläche mit Loens Grab
©(c) Lueneburger Heide GmbH
Heidefläche am Loens Grab
©(c) Lueneburger Heide GmbH
Loens Denkmal
©ulrich von dem bruch
Heidefläche am Löns Grab
©ulrich von dem bruch
blühende Heide am Löns Grab
©ulrich von dem bruch
Grabstein von Hermann Löns
©ulrich von dem bruch
Heide im Tietlinger Wacholderhain
©ulrich von dem bruch
Blick vom Löns Grab
©Partner der Lüneburger Heide GmbH
Heidschnucken am Löns Grab
Eingebettet in eine wunderschöne Heidefläche mit knorrigen Wacholdern liegt das Grab des Heidedichters Hermann Löns.

Man betritt die urige Heidefläche, die sich um das Löns-Grab verteilt, durch ein stabiles Gatter. Dieses ist notwendig, denn manchmal laufen Heidschnucken frei über das Gelände.

Das Gelände heißt Tietlinger Wacholderhain und der Name ist zutreffend: Große, knorrige Wacholder verteilen sich malerisch über die Heide und rahmen die sandigen Wege ein.
Mehrere Gedenksteine verteilen sich in der Heidefläche und führen manchen Besucher in die Irre. 

Der erste Gedenkstein, den man nach dem Eintritt auf dem Hügel findet, ist dem ehemaligen Eigentümer der Flächen gewidmet. Wilhelm Asche war ein großer Anhänger des Heidedichters Hermann Löns. Das Grab von Wilhelm Asche befindet sich unter diesem Stein.

Das zweite, große Denkmal ist Hermann Löns gewidmet, aber nicht seine Grabstätte.
Das Löns-Grab ist ausgeschildert. Auf dem schlichten Findling steht: "Hier ruht Hermann Löns". Die Wolfsangel darunter ist ein Symbol, das Hermann Löns gerne unter seine Unterschrift setzte.

Es führen mehrere Wege rund um das Gelände. Besonders der mächtige Wacholderwald ist beeindruckend, ebenso die blühende Heide rund um das Grab. Auch eine Heidschnuckenherde bewegt sich meistens frei auf der Heidefläche, deshalb müssen Hunde bitte angeleint bleiben.

Hermann Löns

Hermann Löns wurde 1866 in Kulm/Westpreußen geboren und wuchs in Westfalen auf. Er studierte Medizin in Münster, Greifswald und Göttingen. Nach dem Bruch mit den Eltern wurde er Journalist und arbeitete beim "Hannoverschen Anzeiger".

Kluge Berichte unter zwei Pseudonymen machten ihn schnell bekannt. 1893 kam Hermann Löns das erste Mal in die Lüneburger Heide und verliebt sich in die Region.
In seinem "wunderschönen Land", wie er die Lüneburger Heide nannte, fand er viel Inspiration für seine Gedichte. 1914 trat Hermann Löns in den Krieg ein und fiel nach 4 Wochen bei Reims in der Champagne. 

Bis heute ist Hermann Löns als DER Heidedichter bekannt. Seine in der Lüneburger Heide verfassten Werke beinhalten Landschaftsbeschreibungen und Tiergeschichten.
1911 setzte sich Hermann Löns für die Gründung des ersten deutschen Naturparks in der Lüneburger Heide ein.

Das allererste Denkmal für Hermann Löns entstand 1921 auf dem Wietzer Berg bei Müden in der Südheide.

Die Beisetzung von Hermann Löns

Hermann Löns ist untrennbar mit der Lüneburger Heide verbunden, so ist es nur logisch, dass er auch hier seine letzte Ruhestätte fand. Allerdings gab es bis dahin einige Probleme.

Hermann Löns verlor in den frühen Morgenstunden des 26.09.1914 bei einem Sturmangriff in der Nähe von Loivre in Frankreich sein Leben. Aufgrund der andauernden Kämpfe konnte der Leichnam nicht gleich beigesetzt werden.

Zunächst notdürftig in einem Granattrichter verscharrt, wurde Hermann Löns 1919 auf dem Militärfriedhof Luxembourg und nach dessen Einebnung Jahre später in einem Massengrab bei Loivre beigesetzt.

Beim Pflügen ehemaliger Schlachtfelder bei Loivre tauchten schließlich Gebeine und eine Erkennungsmarke auf, die 1934 Hermann Löns zugeordnet wurden. Die Öffentlichkeit diskutierte daraufhin ausführlich, ob der Dichter nach Deutschland überführt und dort beigesetzt werden solle.

Als Beisetzungsort waren die "Sieben Steinhäuser" im Gespräch. Ein Beerdigungsunternehmen erhielt die Genehmigung zur Überführung der Gebeine. Als die Einrichtung des Tuppenübungsplatzes diese Pläne jedoch zunichte machte, war der Leichnam von Hermann Löns bereits unterwegs und musste zunächst in einer Hotelgarage untergebracht werden.

Während in der Tietlinger Wacholderheide ein geeigneter Ort für die endgültige Bestattung gefunden schien, den auch die Familie Löns guthieß, mehrten sich Zweifel an der Echtheit der Überreste.

Um den Diskussionen und der unwürdigen Unterbringung des Dichters ein Ende zu setzen, schritt die Gauleitung Ost-Hannover ein und veranlasste die Bestattung am 30.11.1934 unter strengster Geheimhaltung im Naturschutzgebiet bei Barrl.
Weder die Familie, noch die Öffentlichkeit, wurden von diesen Plänen in Kenntnis gesetzt. Die Fallingbosteler empfanden dieses Vorgehen als Entführung.

Hermann Löns Ehefrau Lisa schaltete schließlich den Reichkriegsminister von Blomberg ein, der für eine erneute Überprüfung und endgültige Beisetzung von Hermann Löns in Tietlingen am 02.08.1935, 21 Jahre nach seinem Tod, sorgte.
Quelle: Wolfgang Brandes: Chronik Fallingbostel 1930-1995 

Anreise:

Fahren Sie über die A7, Ausfahrt Bad Fallingbostel, weiter nach Tietlingen. In Tietlingen ist der Parkplatz am Löns-Grab ausgeschildert. Er liegt gleich neben dem Golfplatz. Von dort aus gehen Sie noch ein kleines Stück bis zur Heidefläche mit dem Löns-Grab.
Navi-Adresse: Tietlingen 6c, Walsrode

Achtung: In Google Maps führt Sie die Navigation nach "Löns Grab" in die falsche Richtung, geben Sie bitte "Golfclub Tietlingen" ein.