Lutterloh - von Kaisern und Jägermeister

Der kleine Heideort Lutterloh hat nur 321 Einwohner. Bedeutend ist er trotzdem, als Geburtsort des deutschen Kaisers Lothar III. und Ort des Ablebens von Jägermeister Gründer Günter Mast.

Geburtsort von Kaiser Lothar III.

Der Sachse Kaiser Lothar III. von Supplinburg war ein bedeutender Herrscher des Heiligen Römischen Reiches im 12. Jahrhundert. Eine Vermutung, die bis heute diskutiert wird, ist, dass er in dem kleinen Dorf Lutterloh bei Celle geboren wurde. Obwohl es keine direkten schriftlichen Aufzeichnungen gibt, die seine Geburt in Lutterloh belegen, gibt es Indizien, die diese Vermutung stützen.

Zum einen war die Familie von Lothar III. eng mit der Region um Lutterloh verbunden. Sie besaß dort Grundbesitz. Zum anderen gibt es historische Dokumente, die Lutterloh als wichtigen Ort im Umfeld der Supplinburger nennen. 

Die alte „Büntingsche Chronik“ berichtet darüber: „Sein Vater, Graf Gebhardt der Andere, ist 1075 in der Schlacht bei Negelstedt gegen Kaiser Heinrich dem vierden gedienet, in der Schlacht umbkommen. Wenig Tage für derselben Schlacht ist Hertzog Lutther zu Lutterloh im Lüneburgischen Lande nicht weit von der Stadt Zelle in diese Welt geboren. Daher der Ort hernach von ihm befreit und aller Beschwerden entnommen worden..."

All diese Faktoren haben dazu geführt, dass viele Historiker und Interessierte der Geschichte davon ausgehen, dass Lutterloh die Geburtsstätte des Kaisers war. Das soll dort geschehen sein, wo sich nun der Ferienhof Meyer befindet.

Lothar war König (1125–1137) und Kaiser (1133–1137) im Heiligen Römischen Reich. Er beherrschte als erster Herzog das gesamte Herzogtum Sachsen. In Rom nahm er am 4. Juni 1133 die Kaiserkrone von Papst Innozenz in Empfang.

Es ist also nicht eindeutig beweisbar, dass Kaiser Lothar III. in Lutterloh geboren wurde, allerdings zeigen viele Texte in diese Richtung. Der kleine Heideort Lutterloh könnte Teil der Weltgeschichte sein.

Der Jägermeister

Günter Mast war der berühmte Vorstandsvorsitzende des Kultgetränks Jägermeister. Er förderte nicht nur das Getränk, das in Wolfenbüttel fabriziert wurde, sondern erfand auch die Trikotwerbung im Fussball. Sein Jägermeister-Zeichen auf den Trikots von Eintracht Braunschweig in der Saison 72/73 war die erste Trikotwerbung in der Bundesliga. Heute ist Trikotwerbung ein Milliardengeschäft.

Zur Ruhe kam Günter Mast nach einer aufregenden Woche in Lutterloh im Landkreis Celle. Hier besaß er ein 500 Hektar großes Forstgut. Nachdem er aus dem Unternehmen ausgeschieden war, lebte er auf seinem Gut in Lutterloh und engagierte sich in der Forstwirtschaft und als Jäger. Er starb dort im März 2011 im Alter von 84 Jahren. 


Man sieht also, das kleine Dorf Lutterloh, dass so unscheinbar an der Straße liegt, hat interessante Hintergründe.

Was kann man sehen in Lutterloh?

Der kleine Ort Lutterloh liegt zwischen Hermannsburg und Unterlüß und ist einer von acht Ortsteilen der Gemeinde Südheide im gleichnamigen Naturpark.

Durch Lutterloh fließt der Weesener Bach, der seit 1999 unter Naturschutz steht.

Östlich von Lutterloh erstreckt sich die Heidefläche Schillohsberg mit dem berühmten "blauen Auge". Sie ist Teil des Naturschutzgebietes "Mittleres Lüßplateau". Nördlich von Lutterloh liegt die Heidefläche am Weesener Weg.

Südöstlich von Lutterloh in ungefähr 3,5 km Entfernung befindet sich die Siedlung Schafstall. Hier richtete der berühmte Postmeister Stechinelli 1682 eine Poststation mit Sattelhof ein, nachdem ihm 4 Jahre zuvor das Postwesen der welfischen Herzogtümer übertragen worden war. Die Strecke Hannover-Lüneburg war bereits seit dem Mittelalter ein Karrenweg, nun gab es reitende und fahrende Post.


Ein besonderes Highlight ist der historische Treppenspeicher in Lutterloh. Dieser wurde aufwendig wieder hergerichtet und beherbergt im Innenbereich ein Naturpark-Informationszentrum mit einer multimedialen Ausstellung zum Thema "Die Vogelwelt in der Lüneburger Heide". Vor dem Treppenspeicher lädt ein Picknickplatz unter uralten Eichen zum Verweilen ein.