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Eschede, Naturpark Südheide: Im Himmelreich (Rundwege 2,5km, 9,5km)


Idyllische Bachaue
die Lutter
Piktogramm W 23
Blutweiderich am Flussufer
Frosch an der Lutter
Sumpfschwertlilie
Lutter-Radwanderweg
die Lutter
Heidebach Lutter
Frosch am Ufer der Lutter
©Lüneburger Heide GmbH/Alexander Kaßner
Heidebach Lutter
See an der Lutter
In Jarnsen bei Eldingen
In Jarnsen bei Eldingen
Die Wanderung des Rundwanderweges W23 "Im Himmelreich" führt durch den südöstlichen Teil des Naturparks Südheide, in das „Himmelreich“. So wird das Mündungsgebiet der Lutter in die Lachte bezeichnet.


Der nebenstehende Streckenverlauf zeigt die mittlere Tour an.
Am Ende der Beschreibung unter "Das dürfte Sie interessieren" finden Sie beide Wandertouren.

Woher stammt der Name "Im Himmelreich"?

Vermutlich hat die landschaftliche Schönheit dieses Raumes diesen Namen hervorgebracht.

Ein anderer Ursprung könnte darin liegen, dass Ende der 1920er Jahre Pastor Uhlhorn aus Beedenbostel jedes Jahr am Himmelfahrtstag im Jarnsener Himmelreich einen Kindergottesdienst gehalten hat.

Nachts fliegen hier im Sommer wie kleine Irrlichter unzählige Glühwürmchen durch den feuchten Wald. Die Wandertour durchstreift die Umgebung der Heidedörfer Luttern, Jarnsen und Beedenbostel entlang der überwiegend sehr naturnah ausgeprägten Bäche Lutter und Lachte. Wälder, Sumpfflächen und Fischteiche, in den Randbereichen auch Acker- und Grünland, liegen am Wegesrand.

Der Heidebach Lutter

Die Lutter ist ein naturnaher Heidebach von etwa 25 Kilometern Länge. Es handelt sich um ein Nebengewässer der Lachte. Die Quelle befindet sich nördlich von Weyhausen. Die Lutter fließt überwiegend in südlicher Richtung und erhält zusätzliches Wasser von den Bächen Ahrbeck, Schmalwasser und Köttelbeck. Sie mündet nördlich von Jarnsen in die Lachte. Der Name Lutter stammt aus dem Niederdeutschen und bedeutet „lauter“ im Sinne von hell, rein oder sauber.


Naturschutzgebiet Lutter

Das Fließgewässersystem der Lutter wurde zusammen mit den angrenzenden Niederungen aufgrund seiner hohen ökologischen Bedeutung als Naturschutzgebiet mit einer Größe von insgesamt 2.450 Hektar ausgewiesen. Damit stehen nicht nur die Bäche selbst als Lebensraum unter anderem von Flussperlmuschel, Bachforelle und Fischotter unter dauerhaftem Schutz, sondern auch die angrenzenden Flächen mit Auen- und Bruchwäldern, Mooren, Sümpfen und Quellbereichen, die beispielsweise Lebensräume von Schwarzstorch, Seeadler und Kranich geworden sind. Das Gebiet ist Bestandteil des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000.

Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die Intensivierung der Landwirtschaft, die Begradigung und Verbauung ganzer Gewässerabschnitte, das Aufforsten der Bachtäler mit Nadelholz sowie die Entwässerung der Bachniederungen und Moore zu schweren Belastungen der Heidebäche. Es kam zu Einträgen großer Sandmengen und von Nährstoffen aus den angrenzenden Ackerflächen und damit zu einer Gefährdung der Artenvielfalt des Gewässersystemes.

Ein Naturschutzgroßprojekt

Im Vordergrund des Naturschutzgroßprojektes Lutter, das zwischen 1989 und 2008 realisiert wurde, steht das Fließgewässersystem der Lutter, dessen Einzugsgebiet sich über rund 15.000 Hektar erstreckt.

Die kiesige Bachsohle der Lutter hat eine hohe ökologische Funktion, da sie Lebensstätte zahlreicher seltener Arten ist. Um die kiesige Bachsohle zu erhalten oder wieder herzustellen, wurden an den Zuflüssen der Lutter so genannte Sandfänge gebaut, die die Lutter davor schützen, dass Sand aus den landwirtschaftlich genutzten Flächen der Umgebung über Entwässerungsgräben in den Bach gelangt. Erosionsgefährdete Äcker wurden zudem aus der Nutzung genommen. So wurden Sandund Nährstoffeinträge in den Bach auf ein ökologisch verträgliches Maß reduziert.

Um die Möglichkeit für Wassertiere, vom Mündungsbereich bis in die Quellregion eines Baches zu wandern, wieder herzustellen, wurde unter anderem das für Wassertiere unüberwindbare Lutterwehr der Mühle in Marwede zurückgebaut. Fische und andere Wasserorganismen können nun ungehindert ihren natürlichen Wanderwegen folgen.

Im Laufe des letzten Jahrhunderts wurden manche Gewässerabschnitte der Lutter begradigt und ausgebaut. Um nasse Flächen bewirtschaften zu können, wurden Entwässerungsgräben angelegt. Im Zuge des Naturschutzgroßprojektes wurden verbaute Abschnitte wieder naturnah entwickelt, Entwässerungsgräben verschlossen und die Gewässerunterhaltung eingestellt. Damit können sich nun wieder naturnahe Verhältnisse einstellen. Deutlich zunehmende Bestände bei zahlreichen Arten – beispielsweise Elritze, Bachforelle, Flussperlmuschel, Moorfrosch, Grasfrosch, Kranich und Waldwasserläufer – zeigen, dass die Maßnahmen erfolgreich waren.

Das Wichtigste der Tour in Kürze

  • Mündung der Lutter in die Lachte "Im Himmelreich"
  • Heidedörfer Jarnsen, Beedenbostel und Luttern
  • weite Feld- und Wiesenlandschaft
  • Naturschutzgebiet Lutter