Eschede, Naturpark Südheide: Magische Orte längs des Weges (Rundwege 4,4km, 7,1km, 12,1km)
Die Wanderung des Rundwanderweges W20 "Magische Orte längs des Weges" führt in den südöstlichen Bereich des Naturparks Südheide. Je nach Länge der einzelnen Touren können bis zu vier Magische Orte besichtigt werden, die von verschiedenen Künstlern gestaltet und mit Installationen versehen wurden.
Der Rundwanderweg führt durch die Felder und Wälder im Umfeld von Scharnhorst, Marwede und Endeholz. An den Magischen Orten werden die Geschichte des jeweiligen Ortes oder andere besondere Begebenheiten thematisiert. Auch das Naturerleben kommt in der abwechslungsreichen Landschaft der Gemeinde Eschede nicht zu kurz. Es geht durch Moore und ausgedehnte Wälder. Die lange Tour führt darüber hinaus zur Lutter, einem naturnahen Heidebach im Naturschutzgebiet „Lutter“.
Magische Aussichten
Auf
dem Wählberg, wo bis vor kurzem Sand abgebaut wurde, ist 1822 von Carl
Friedrich Gauß ein Stein gesetzt worden, der einen trigonometrischen
Vermessungspunkt kennzeichnete. Der Professor der Astronomie und
Direktor der Sternwarte der Universität Göttingen wurde vom damaligen
König Georg IV. beauftragt, das Königreich Hannover zu vermessen. Er
nutzte für seine Arbeiten die markanten und weithin sichtbaren Anhöhen
der Südheide. Der Hannoveraner Künstler Wolfgang Jeske stellt in seiner
Installation mit dem Aussichtsturm den Bezug zur Ausblickfunktion der
Anhöhen zum Anpeilen weiterer Vermessungspunkte her. Die liegende Acht
am Grunde der ehemaligen Kiesgrube, die vom Turm aus zu sehen ist, steht
als Symbol für das Arbeiten mit Zahlen, womit sich der Mathematiker
Gauß ein Leben lang beschäftigte.
Hohenbostel
Nördlich
von Scharnhorst wird die Lage des wüst gefallenen Dorfes Hohenbostel
vermutet. Warum die mutmaßliche mittelalterliche Siedlung aufgegeben
wurde, ist nicht überliefert. Denkbar sind wirtschaftliche Zwänge,
Kriegsauswirkungen, Naturereignisse oder staatliche Willkür. Zur
endgültigen Klärung der offenen Fragen können nur archäologische
Untersuchungen vor Ort beitragen. Der in Boye bei Celle lebende Künstler
Wulf Nolte setzte sich in einem phantasievollen Windspiel mit dem Thema
auseinander. Der Blick durch die Installation führt auf das
geschichtsträchtige Feld. Die Rahmen aus alten Eichenbalken
symbolisieren das vergangene Alte, die bunt lackierten Aluminiumplatten
stehen im Kontrast dazu für das Moderne.
Heide in der Lutter
In
Marwede sitzt das Mädchen Heide im Wasser der Lutter. Zur Heideblüte
bekommt sie einen liebevoll geflochtenen Heidekranz auf ihr Haupt
gesetzt, im Winter eine wärmende Wollmütze. Die Dorfbewohner kümmern
sich um ihre Heide. Die Marweder bringen so zum Ausdruck, welche
Bedeutung der Platz, an dem Heide im Wasser sitzt, für den Ort hat. An
dieser Stelle stand seit dem Jahr 1438 eine Mühle. Bis in die 1960er
Jahre hinein wurde mittels Wasserkraft Korn und Öl gemahlen und Holz
gesägt. Das im Wasser sitzende Mädchen Heide ist eine Kunstinstallation
der Braunschweiger Künstlerin Petra Förster. Das Thema Heide als
Landschaft, Vorname und Pflanze setzte sie so auf interessante Weise um.
Die Wunschsteine zu Endeholz
Zu
einer Zeit, in der die Menschen von Eiszeitgletschern und deren Fracht
aus Skandinavien noch nichts ahnen konnten, suchten sie nach einer
Erklärung für die oft in Gruppen auftretenden Findlinge. Sie bedienten
sich schnell magischer Wesen wie Riesen, Zwerge oder Feen. Angesichts
dieser Herleitung wundert es nicht, dass die Steinsammlungen für die
Menschen magische Orte darstellten. Seit dem Jahr 2001 nimmt die
Kunstinstallation „Die Wunschsteine von Endeholz“ der Künstlerin Marion
Gülzow die Geschichten der sagenumwobenen Findlinge und Steine der
Umgebung auf. „Wer seiner ganz persönlichen Wunscherfüllung näher kommen
will, sammle denn aus den Steinen der Umgebung die nötige Menge und
werfe sie in die Kisten, entsprechend der Säulenfüllung. Sind Freude und
Ernsthaftigkeit dabei im Spiel, werden die Wünsche sicher irgendwann
einmal in Erfüllung gehen.“
Das Wichtigste der Tour in Kürze
- Magische Orte: Kunstgegenstände, die Geschichten aus der Region erzählen
- Heidebach Lutter
- weite Wiesen, Felder und Moore
Charakteristik
Länge der Touren
Die drei Touren des Wandergebiete W 20 sind mit dem abgebildeten
Piktogramm beschildert. An Abzweigungen ist die kurze Tour mit einem
kleinen grünen Kreis gekennzeichnet, die mittlere Tour mit einem
mittleren gelben Kreis und die lange Tour mit einem heidefarbenen großen
Kreis.
Streckenprofil
Die Wanderung führt durch kleine Ortschaften, vorbei am Heidebach Lutter und weiten Wiesen und Feldern.
Ausgangspunkt
Vom Wanderparkplatz in Scharnhorst werden 3 unterschiedlich lange Wandertouren angeboten.
Anfahrt zum Parkplatz „Scharnhorst”
Der Parkplatz (Parkstreifen) „Scharnhorst” liegt in Scharnhorst am Anfang der
Straße „Am Söhren“.
Position: N 52° 43.48733', E 010° 16.31167'
Das örtliche Beförderungsunternehmen CeBus Linie 310 Ortsmitte aus Richtung Lachendorf oder Eschede hält in unmittelbarer Nähe zum Parkplatz „Scharnhorst“. Fahrzeiten und weitere Verbindungen entnehmen Sie bitte der Reiseauskunft Bahn.
Entspannter
Urlaub mit Hund in der Südheide
Die Weite der Landschaft, facettenreiche Wanderwege und die Ruhe in der Natur bieten sich für ausgedehnte Wanderungen mit den Fellnasen an. Die Heideflächen stehen unter Naturschutz und verbieten, wie in allen anderen Naturschutzgebieten Deutschlands auch, den Vierbeiner unangeleint laufen zu lassen. An den unter naturschutzstehenden Heideflächen und den Schutzgebieten besteht eine ganzjährige Leinenpflicht. In den Landschaftsschutzgebieten der freien Landschaft sind Hunde in der Brut- und Setzzeit vom 1. April bis 15. Juli anzuleinen. Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen zu den jeweiligen Gebieten zusammengestellt.
Um Nährstoffeinträge an den Heideflächen zu vermeiden, wird darum gebeten, die Hinterlassenschaften der treuen Begleiter einzusammeln. So wird auch die Übertragung von Krankheiten auf die Heidschnucken verhindert.
Etappen
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