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Der Weg
führt Sie durch zahlreiche Heideflächen und an
ehemaligen Kieselgur-Abbaugebieten vorbei.
Über die Entstehung, Entdeckung und Verwendung des kostbaren
Bodenschatzes aus der Heide können Sie sich in einer Sonderausstellung im
Albert-König-Museum in Unterlüß informieren.
Den Ausgangspunkt der Radtour können Sie zeitweise auch mit dem Bus erreichen.
Kieselgur
Kieselgur entstand durch Schalenreste der Kieselalgen, die vor
mehreren hunderttausend Jahren lebten. Aus den Ablagerungen der mikroskopisch
kleinen fossilen Schalenreste entstanden starke Sedimentschichten, die auf dem
Grund von Gewässern liegen blieben und von Sanden und Kiesen bis zu 10 Meter überdeckt wurden.
1836 wurde beim Graben eines Brunnens Kieselgur mit
hoch
gefördert. Die Bauern hofften Kalk zum Düngen ihrer Felder gefunden zu
haben, aber der Erfolg blieb aus, und die Frauen versuchten das „weiße
Mehl“ zum Backen zu verwenden, aber es war
schwer verdaulich und schmeckte nicht.
Das entstandene Material besteht hauptsächlich aus Siliziumdioxid und besitzt eine sehr poröse Struktur, wodurch große Mengen an Feuchtigkeit aufgenommen werden können.
Die eigentlichen Verwendungsmöglichkeiten wurden erst einige
Jahre später bekannt als Alfred Nobel die Eigenschaften zur Herstellung von
Dynamit nutzte und der Celler Ingenieur Wilhelm Berkefeld die ausgezeichnete
Filterfähigkeit der Kieselgur erkannte.
Die damals entwickelten Berkefeld-Filter kamen erstmals bei der Hamburger Cholera-Epidemie 1892 erfolgreich zum Einsatz und wurden über viele Jahrzehnte weltweit eingesetzt.
Je nach Abbautiefe gab es die weiße, graue und grüne Gur, die 3 bis 36% organische Bestandteile enthielten. Die Grüne Gur lag in Höhe des Grundwasserspiegels und es konnten fossile Abdrücke von Fischen und Blättern erkannt werden.
In der Lüneburger Heide wurde ausschließlich Süßwasser-Kieselgur gefunden und noch bis 1994 abgebaut.