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Tafel 9: Die Wege des weißen Goldes

Eine kostbare Fracht…

Salz war im Mittelalter ein sehr wichtiges und wertvolles Gut, das über weite Entfernungen gehandelt wurde. Seine Bedeutung ging dabei weit über die eines einfachen Würzmittels hinaus.

Während wir heute Kühlschränke oder Konservendosen zur Verfügung haben, konnte damals nur Salz zur Haltbarmachung von Fleisch oder Fisch verwendet werden. Vor allem als Konservierungsmittel für Heringe spielte es eine entscheidende Rolle, denn eingesalzene Heringe stellten damals eine Fastenspeise dar.

…aber woher kam es?

Direkt unter Lüneburg befindet sich ein Salzstock – er begründete im Mittelalter den Reichtum der Stadt. Da der Salzstock ständig von Grundwasser umspült wurde, befand sich in nur zehn Metern Tiefe eine stark gesättigte Salzsole. Für die Förderung dieser Sole aus insgesamt vier verschiedenen Quellen waren die Sülfmeister verantwortlich, die sich auch um den Handel mit Salz kümmerten. Die Sole wurde in großen Pfannen erhitzt, das Wasser verdampfte und zurück blieb das reine Kristallsalz.

Wie eine Straße Berühmtheit erlangt…

Mehr als die Hälfte des in Lüneburg erzeugten Salzes wurde nach Lübeck transportiert, weil die Lübecker aufgrund der Heringseinsalzung eine enorme Salznachfrage hatten. Hierfür gab es zwei Handelswege:, den Landweg über Lauenburg, Mölln und Ratzeburg sowie den Wasserweg über die Ilmenau und den Elbe-Lübeck-Kanal (damals: Stegnitzkanal). Diese Route nach Lübeck wird heute als die berühmte „Alte Salzstraße“ bezeichnet.

Auf den Spuren des Salzhandels

Tatsächlich aber war das Netzwerk des Salzhandels noch viel verzweigter Auch im Süden von Lüneburg wurde das Salz gehandelt. Gerade jetzt fahren Sie entlang einer alten Handelsstraße, auf der das Salz nach Uelzen gebracht wurde! In Uelzen selbst verzweigte sich das Handelsnetz weiter: Ein Weg führte über Salzwedel bis nach Magdeburg, ein anderer quer durch Niedersachsen bis nach Braunschweig.