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Der Heide-Ranger

„Ich liefere Vorlagen für Spaß und Abenteuer“

Heideranger Jan Brookmann

„Da reisen Gruppen aus allen Teilen Deutschlands an, wollen nur zwei oder drei Tage bleiben und das Maximum erleben“, erzählt Jan Brockmann. Er ist Heide-Ranger in der Lüneburger Heide.

Und weil der Naturpark kürzlich auf 1070 Quadratkilometer vergrößert wurde - das ist schon das halbe Saarland -, braucht der Gast Orientierung. „Wir haben bald auch GPS“, lacht Brockmann, der sich auf die neue Saison freut. Mit den satellitengesteuerten Geräten, die man sich bei ihm ausleihen kann, geht es dann los. Doch viel lieber ist dem 44-jährigen Diplom-Biologen, wenn die Urlauber seine Gäste werden. Brockmann lässt sich mieten, tageweise.

Zwischen Harburg, Celle und Soltau kennt sich der Naturliebhaber bestens aus. Doch was zeigt er? „Ich habe eine Schatzkiste“, verrät der Familienvater. Wenn er sie aus seinem Rucksack nimmt und öffnet, kommen Wollreste zum Vorschein, Pfeilspitzen aus der Bronzezeit oder ein versteinerter Seeigel. „Alles hat seine Geschichte“, macht der Heide-Kenner klar. Schnuckenwolle, Honig als Süßstoff und Bienenwachs waren im Mittelalter die Verkaufsschlager. Eindringlich erzählt Brockmann von der Krise der Heidebauern von 1800 bis 1850. „Aus Neuseeland kam die Merinowolle, aus den Kolonien der Rohrzucker, und das Petroleum machte das Wachs als Leuchtmittel überflüssig.“

Doch dem Ranger geht es nicht nur um den Wilseder Berg, den Totengrund mit ein paar Heideflächen, einen Schäfer, den historischen Schafstall und ein paar Schnucken. Dieses Gefühl von Heideurlaub, das noch aus der Zeit von Hermann Löns stammt, bedient Brockmann zwar auch, aber er will das neue vermitteln. „Ich liefere Vorlagen für Naturerlebnis, Spaß und Abenteuer“, lautet sein Credo.

Irgendwo in den Weiten der Heide kullert der Birkhahn, aus den Mooren rufen die Kraniche. Auch wo es die seltenen weißen Heidesträucher gibt oder sich die Kreuzotter sonnt – das weiß der Mann aus der Heide. Schon mit seinem Großvater ist er durch die Natur gestreift, hat geangelt und mit ihm die Geschichte erforscht.

Der Heide-Ranger glänzt nicht nur durch sein Fachwissen, er ist unterhaltsam. Ein Manager aus Indien, der in Hamburg auf Besuch war und von ihm gelesen hatte, buchte ihn kurzerhand für einen Tag. „Ich konnte ihm Tiere und Pflanzen zeigen, die er noch nie in seinem Leben gesehen hatte“, freut sich Brockmann noch heute. Wegen seiner englischen Mutter beherrscht er auch die Sprache perfekt. Anfragen aus dem Ausland häufen sich deshalb – er führte schon Reporter der „New York Times“ im Slalom durch die Wacholderheide oder die ausländischen Gäste großer Konzerne, Schulklassen und Betriebsausflügler sowieso.

Von Jan Blücher

Informationen & Kontakt

Für Ausflüge, Touren durch die Heide, das Heide-Diplom, Betriebsausflüge - der Heide-Ranger Jan Brockmann, lässt sich buchen oder hält auch Vorträge als Lichtbildshow „Die Zeitreise“. 

Telefon: 0 51 94 / 97 08 39

E-Mail: info@heide-ranger.de