Hermannsburg, Naturpark Südheide: In einem Bächlein helle (Rundwege 2,3km, 6,9km, 16km)
Die Wanderungen des W6 "In einem Bächlein helle" führen in die Niederung des Weesener Baches, der in Hermannsburg auch unter dem Namen „Lutterbach“ bekannt ist. Mit seinem klaren und sauberen Wasser und dem geschwungenen Verlauf gehört der Bach zu den besonders naturnahen Heidebächen der Südheide.
Der Weesener Bach
Von seinem Quellgebiet bei Lutterloh bis zu seiner Einmündung in die Örtze bei Hermannsburg legt der Weesener Bach 11 km zurück. 1999 wurde die Bachniederung als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Naturnahe Gewässerabschnitte, Bach begleitende Erlen-, Weiden- und Röhrichtsäume sowie Reste von Bruch- und Sumpfwald waren dafür ausschlaggebend.
Ursprünglich
hatte der Weesener Bach seine Quelle in einem Moorgebiet südlich von
Lutterloh. Zur Entwässerung der umliegenden Felder wurde der Bach durch
einen Graben verlängert. Das Moor wurde in ein Teichgelände umgewandelt.
Seitdem die Naturschutzbehörde des Landkreises Celle das Gebiet
betreut, gehen keine schädlichen Einflüsse mehr von den Teichen auf den
Bach aus.
Die
gesamte Bachniederung mit einer Größe von 348 ha wurde 1999 unter
Naturschutz gestellt. In Folge des naturnahen Gewässerzustandes konnte
sich im und am Bach eine hohe Artenvielfalt erhalten.
Hier leben Fischarten
wie
-
die Bachforelle
-
die Groppe
-
die Elritze
Auch seltene
Libellen wie die Blauflügel-Prachtlibelle und die Zweigestreifte
Quelljungfer haben hier ihr Zuhause. Unter den sieben vorkommenden Lurcharten ist der
Feuersalamander ganz besonders erwähnenswert, weil es sich um eine Art
handelt, die fast nur in den Mittelgebirgen lebt.
Mit etwas Glück ist
der Eisvogel zu beobachten und in manchen Wintern geht auch die
Wasseramsel am Weesener Bach auf Nahrungssuche, ebenfalls eine Art, die
vorrangig in den Mittelgebirgen lebt.
Tücken der Gewässerunterhaltung
Der
Weesener Bach wurde in der Vergangenheit streckenweise begradigt und
vertieft. Im Rahmen der Unterhaltung wurde er in den 1970er Jahren zudem
regelmäßig maschinell geräumt. Ausbau und Räumungen führten zum Verlust
des wichtigsten Lebensraumes im Bach, der Kiessohle. Die Folge war ein
sehr starker Sandtrieb, wodurch sich die letzten Kiesbänke zusetzten.
Auch
der Einsatz großer Sandfänge konnte dies nicht verhindern. In dem
versandeten Untergrund können wirbellose Tiere wie die Larven der
Eintags-, Stein- und Köcherfliegen, die auf ein grobkörniges
Sohlsubstrat als Lebensraum angewiesen sind, nicht überleben und fallen
als Nahrungsquelle für Fischarten wie die Bachforelle aus. Forellen
benötigen zum Laichen ebenfalls einen kiesigen Untergrund. Wird dieser
von Sand bedeckt, ersticken die Larven und eine erfolgreiche
Fortpflanzung wird unterbunden.
Die Erhaltung von wichtigem Lebenraum
Bürgerinnen
und Bürger sowie örtliche Vereine versuchten dieser Entwicklung
entgegenzuwirken. So wurde erreicht, dass die maschinelle Räumung
unterblieb. Seit 1984 werden große Abschnitte des Baches nur noch von
Hand unterhalten. Der eigens dafür gegründete Verein „Naturschutzfreunde
Weesen e. V.“ führt diese Arbeiten jährlich im Herbst durch und trägt
darüber hinaus durch Gestaltungsmaßnahmen am Gewässer zu einer
naturnahen Weiterentwicklung bei.
Die Luttermühle
Kurz
vor der Mündung des Weesener Baches in die Örtze befindet sich am
Ortsrand von Hermannsburg die Luttermühle. Es handelt sich um eine alte
Wassermühle, die seit 1757 sowohl als Sägemühle als auch als
Getreidemühle in Betrieb war und heute unter Denkmalschutz steht. Seit
einem Brand im Jahre 1995 ist der Betrieb eingestellt. Das Wasserrad
wurde erneuert und dient zeitweise der Stromerzeugung.
Für
die Wasserversorgung der Mühle wurde ein etwa ein Kilometer langer
Kanal ausgehoben, der vom Weesener Bach gespeist wird. An der Sägemühle
entstand zusätzlich ein Teich als Wasserspeicher, um bei Bedarf über
größere Wasserkraft verfügen und beispielsweise große Eichen sägen zu
können.
Das Wichtigste der Tour in Kürze
- Naturschutzgebiet Weesener Bach
- ausgedehnte Wälder
- Luttermühle
- historische Höfe
Charakteristik
Länge der Touren
Die drei Touren des Wandergebietes W6 sind mit dem
abgebildeten Piktogramm beschildert. An Abzweigungen ist die kurze Tour
mit einem kleinen grünen Kreis gekennzeichnet, die mittlere Tour mit
einem mittleren gelben Kreis und die lange Tour mit einem heidefarbenen
großen Kreis.
Streckenprofil
Der Weg führt durch kleine Ortschaften und ausgedehnte Wälder, an mehreren Stellen wird der Bach auf kleinen Brücken überquert.
Ausgangspunkt
Am Parkplatz in Weesen, einem Ortsteil nordöstlich von Hermannsburg beginnen die Wanderungen. Sie führen durch den kleinen Heideort in die Niederung des Weesener Baches. Wahlweise kann die Tour bis an den Ortsrand von Hermannsburg im Westen oder bis zum Quellgebiet des Baches bei Lutterloh im Osten ausgedehnt werden.
Anfahrt Parkplatz Weesen
29320 Hermannsburg, Weesener Str./Postweg
Position: N 52° 49.99756', E 010° 08.14161'
Sie erreichen den Parkplatz „Dorfmitte Weesen“ auch mit dem örtl. Beförderungsunternehmen CeBus Linie 260 und dem Bürgerbus Südheide aus Richtung Hermannsburg und Unterlüß. Die Haltestelle befindet sich beim Gasthof Misselhorner Hof. Von dort gehen Sie durch den Wald ca. 20 Min. (1,6 km).
Fahrzeiten und weitere Verbindungen entnehmen Sie bitte der Reiseauskunft Bahn.
Weitere Informationen und Tipps zu den Touren des Wanderparadieses Südheide finden Sie auch im Region Celle Navigator.
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Um Nährstoffeinträge an den Heideflächen zu vermeiden, wird darum gebeten, die Hinterlassenschaften der treuen Begleiter einzusammeln. So wird auch die Übertragung von Krankheiten auf die Heidschnucken verhindert.
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