























Die "Große Heidetour" verbindet die schönsten Heideflächen im Naturpark Südheide. Am Rand des Weges sind zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Vor allem im Monat August, zur Zeit der Heideblüte, ist diese Fahrradtour in der Lüneburger Heide ein landschaftlicher Hochgenuss.
Von der
Misselhorner Heide über die Große Heide, die Schmarbecker Heide und den
Wacholder Wald schlägt diese herrliche Radtour einen großen Bogen durch Faßberg
und vorbei am Hausselberg. Das einzigartige Landschaftsbild wird durch sanfte Hügel, kleine Täler und herrliche Heideflächen geprägt.
Unterwegs erfahren Sie an Hand von Informationstafeln, wie die Heide- und Waldlandschaft im Laufe der Jahrhunderte entstanden ist.
Spüren und genießen Sie die Ruhe der Natur.
Wie unsere Vorfahren mit und von der Heide lebten
Auf den nährstoffarmen Böden der Lüneburger Heide wurde über Jahrhunderte die Heidebauernwirtschaft, ein landwirtschaftliches Bewirtschaftungssystem angewandt. Die Heideflächen wurden gemeinschaftlich als Weide für die Heidschnucken genutzt. Auf einigen Flächen wurden die Heideplaggen zusammen mit dem Humus abgeschlagen und als Einstreu in den Ställen genutzt. In Verbindung mit dem Kot der Tiere entstand ein wertvoller Dünger, der den nährstoffarmen Acker aufwertete und Buchweizen sowie Roggen gedeihen ließ.
"Sich abplaggen" kommt von den Heidebauern
Das Heideplaggen war eine körperlich sehr schwere Arbeit, die mit einer "Twicke" ausgeführt wurde. Dabei wurde der stark durchwurzelte Boden in ca. 4 bis 6 cm Höhe abgestochen.
Aus Heide wird Wald und zurück zur Heide
Mitte des 19. Jahrhunderts bestand die Lüneburger Heide aus riesigen Heideflächen mit einzelnen Sandblößen dazwischen. Die Waldflächen waren durch Holzeinschlag und starke Waldbeweidung fast vollständig verschwunden.
1870 wurde Mineraldünger eingeführt und die Heidebauernwirtschaft ging ihrem Ende zu, sie war nicht mehr rentabel. Die Erträge durch die Schnuckenhaltung gingen stark zurück und auch die Heidschnuckenwolle fand nur noch schlecht Absatz, die Baumwolle setzte sich immer mehr durch.
Hauptsächlich mit Kiefern wurde wieder Wald aufgeforstet und aus der Lüneburger Heide wurde ein Lüneburger Wald.
Anfang des 20. Jahrhunderts entstand erneut ein Umdenken. Viele Menschen entdeckten die Schönheit der Natur und insbesondere der Heidelandschaft. Die vereinzelt noch vorhandene einzigartige Tier- und Pflanzenwelt sowie die Reste der alten Kulturlandschaft aus der Zeit der Heidebauernwirtschaft sollten bewahrt und wieder ausgedehnt werden.
Gelungene Beispiele sind die Heidedörfer Schmarbeck, Ober- und Niederohe sowie Gerdehaus und die schönen, ausgedehnten Heideflächen am Schillohsberg und in der Misselhorner Heide.
Heute kümmern sich hauptsächlich wieder die vierbeinigen Landschaftpfleger, die Heidschnucken, um den Erhalt der Heide.