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Tafel 8: Mäander

Wenn der Fluss sich in die Kurve legt

Der langsame Gang der Flüsse

Dass sich Wasser sehr schnell bewegt, ist kein Geheimnis. Aber nicht nur das Wasser ist in Bewegung, auch die Flüsse in ihren Flussbetten bewegen sich stetig und verändern die Landschaft. Über Jahrhunderte und Jahrtausende kann ein Fluss ganz deutlich seine Lage verändern und in seiner Form variieren. Dabei treten deutliche Kurven und Schlingen, so genannte Mäander, auf.

Wie der Fluss zur Achterbahn wird

Schon kleine Unregelmäßigkeiten im Bachbett, z. B. Steine oder Pflanzen, sorgen dafür, dass die Strömung (der so genannte Stromstrich) nicht ganz mittig verläuft, sondern zu einem Ufer hin abgelenkt wird. An diesem Ufer (Prallhang) trägt die starke Kraft des Wassers Sand und anderes Ufermaterial ab. Auf der anderen Seite (Gleithang), wo die Strömung schwächer ist, kann sich dagegen Material ablagern. Kurzum: Der Prallhang wird immer weiter ausgehöhlt und es bildet sich eine Kurve.

Nach der Kurve „pendelt“ die Strömung wieder zurück in Richtung Strommitte, wie eine Billardkugel, die gegen eine Bande gespielt wurde. Genau wie die Billardkugel schießt das Wasser aber über die Mitte hinweg und strömt gegen die andere Uferseite, wo abermals Boden abgegraben wird. Hinter der ersten Kurve entsteht also auf der anderen Flussseite eine weitere Kurve. Die Folge: Der Fluss schlingert hin und her und bildet eine Flussschleife nach der anderen,

Zeugen der Vergangenheit – Altarme

Kommen sich zwei benachbarte Flussschlingen im Laufe der Zeit sehr nahe, kann es zu einem Durchbruch kommen – das Wasser sucht sich eine Abkürzung! Dabei wird eine Flussschlinge vom Fluss mehr oder weniger abgetrennt. Diese Altarme sind Zeugnisse vom alten Verlauf des Flusses und als Stillgewässer wichtige Biotope im Fließgewässersystem.