Hermannsburg, Naturpark Südheide: Auf den Spuren des großen Waldbrandes (Rundwege 1,4km, 8,9km, 15,4km)
Die Wanderungen des W11 "Auf den Spuren des großen Waldbrandes" beginnen am Wanderparkplatz Angelbecksteich und veranschaulichen, wie sich die Natur die Landschaft nach einer Waldbrandkatastrophe zurückerobert hat.
Der Waldbrand
Während der Waldbrandkatastrophe in den Landkreisen Celle und Gifhorn im Jahre 1975 brannten die Wälder im Bereich der Wanderstrecke großflächig ab. Heute ist wieder ein ausgedehntes Waldgebiet vorhanden und nur die vergleichsweise jungen Bäume verraten noch etwas von der dramatischen Vergangenheit.
Wie konnte zu dem Großbrand kommen?
Für
die verheerende Brandkatastrophe in der Südheide, der mehrere
Feuerwehrmänner und über 7.000 Hektar Wald zum Opfer fielen, gab es
verschiedene Ursachen. Der Sommer des Jahres 1975 war sehr heiß und
trocken. Die Nadelwälder der Region waren ausgetrocknet und enthielten
eine Menge Totholz, das noch von einem Orkan aus dem Jahre 1972 stammte.
Das trockene harzreiche Holz der Kiefern fing unter diesen
Gegebenheiten leicht Feuer. Genaue Brandursachen konnten nur in wenigen
Fällen ermittelt werden. Vermutet wurden fahrlässige oder vorsätzliche
Brandstiftung sowie vom Bahnverkehr ausgehender Funkenflug.
Fatal
wirkte es sich aus, dass die Brandherde für Löschkräfte über die
unbefestigten Wald- und Heidewege nur schwer erreichbar waren und in den
abgelegenen Gebieten kaum Löschwasser zur Verfügung stand. Das Wasser
musste über weite Strecken herangeschafft werden. In der Nähe von
Bahngleisen, etwa zwischen Eschede und Garßen, konnte die Bahnfeuerwehr
Hannover mit ihrem Löschzug zum Einsatz kommen. Dafür standen vier
Kesselwagen und ein Flachwagen zur Verfügung. Jeder Kesselwagen fasste
45.000 Liter Wasser. Auf dem Flachwagen wurde das Tanklöschfahrzeug
transportiert. Zwei der Kesselwagen waren stets wassergefüllt. Die
leeren Wagen brachte eine Diesellok nach Uelzen, um sie dort wieder zu
befüllen. Auch drei Löschflugzeuge aus Frankreich wurden zur
Unterstützung eingesetzt, um Ortschaften und Gehöfte gegen das Feuer zu
verteidigen. Die Flugzeuge schöpften ihr Wasser im Steinhuder Meer.
Ganz Deutschland war im Einsatz
Erst
durch den Einsatz von etwa 11.000 Bundeswehrsoldaten und schweren
Räumfahrzeugen konnten die Feuer eingedämmt werden, indem breite
Brandschneisen gezogen wurden, an denen das Feuer schließlich zum Stehen
kam. Neben den Soldaten kamen etwa 15.000 Feuerwehrleute aus dem
gesamten Bundesgebiet zum Einsatz. Auch andere Behörden wie Polizei,
Bundesgrenzschutz, Zoll, Technisches Hilfswerk und Forstverwaltung sowie
die Hilfsorganisationen Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe, Malteser
Hilfsdienst und Arbeiter-Samariter-Bund waren beteiligt.
Um
Vorsorge für zukünftige Waldbrandereignisse zu treffen, wurden an
vorhandenen Gewässern Löschwasserentnahmestellen eingerichtet. Außerdem
wurden Löschteiche wie der Angelbecksteich neu angelegt und zahlreiche
Löschwasserbrunnen gebaut. So ist sichergestellt, dass heute bei Bedarf
genügend Wasser für Löschfahrzeuge zur Verfügung steht.
Aufforstung der Waldbrandflächen
Bei
der Wiederaufforstung der vernichteten Wälder sollten zunächst mehr
Laubbäume wie Eichen und Buchen gepflanzt werden, um die besonders
feuergefährdeten Kiefernbestände zu ersetzen. Da jedoch die Humusanteile
im Boden vielerorts während des Waldbrandes verglüht waren, konnte auf
den kargen Sandböden nur die anspruchslose Kiefer angepflanzt werden.
Für die Waldränder wurde vielfach die Lärche gewählt, um
Brandschutzstreifen zu schaffen. Die Lärche verliert in jedem Winter
ihre Nadeln. Die Nadelstreu verhindert einen dichteren Aufwuchs von
Kräutern und Sträuchern und lässt dadurch Feuer kaum entstehen. Weniger
gut bewährt haben sich Brandschutzstreifen, auf die die aus Nordamerika
stammende spätblühende Traubenkirsche gepflanzt wurde. Dieser Strauch
breitet sich inzwischen von den Brandschutzstreifen kommend stark aus,
verdrängt heimische Arten und erschwert die Verjüngung der Wälder.
Heideflächen sind entstanden
Einige Flächen wurden nicht wieder aufgeforstet, sondern zu Heiden entwickelt. Sie bereichern heute die Landschaft ebenso wie der malerisch am Fuße einer ausgedehnten Heidefläche gelegene Angelbecksteich im Naturpark Südheide.
Das Wichtigste der Tour in Kürze
- weite, teils hügelige Heideflächeflächen
- malerischer See, der Angelbecksteich
- Gedenkstein an die Waldbrandkatastrophe
- ausgedehnte Wälder
Charakteristik
Länge der Touren
Kurze Tour: 1,4 km
Mittlere Tour: 8,9 km
Lange Tour: 15,4 km
Die drei Touren des Wandergebietes W 11 sind mit dem abgebildeten
Piktogramm beschildert. An Abzweigungen ist die kurze Tour mit einem
kleinen grünen Kreis gekennzeichnet, die mittlere Tour mit einem
mittleren gelben Kreis und die lange Tour mit einem heidefarbenen großen
Kreis.
Streckenprofil
Die Wanderung führt entlang weitläufiger Heideflächen und ausgedehnter Wälder auf teils schmalen sandigen Pfaden.
Ausgangspunkt
Vom Wanderparkplatz "Angelbecks Teich" werden drei unterschiedlich lange Wandertouren angeboten.
Anfahrt zum Parkplatz „Angelbecks Teich”
Den Parkplatz bei Angelbecks Teich erreicht man über die L 281
von Oldendorf in Richtung Eschede. Nach ca. 3 km von Oldendorf
aus geht es rechts ab Richtung Dehningshof/Hof Severloh. Nach
weiteren 200 m führt der Weg links ab auf den Parkplatz.
Position: N 52° 47.31040', E 010° 07.55486'Das örtliche Beförderungsunternehmen CeBus Linie 200 aus Richtung Celle oder Hermannsburg hält in Oldendorf Ortsmitte. Von dort sind es ca. 44 Min. (3,6 km) bis zum Parkplatz „Angelbecksteich“.
Fahrzeiten und weitere Verbindungen entnehmen Sie bitte der Reiseauskunft Bahn.
Ausstattung: Fahrradbügel, WC barrierefrei, an dem Rundweg Sitzgruppen mit Tisch, Bänke, Waldsofas, Wanderhütte
Weitere Informationen und Tipps zu den Touren des Wanderparadieses Südheide finden Sie auch im Region Celle Navigator.
Etappen
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