Stadt

Alter Kran

Lüneburg

Der Alte Kran in Lüneburg ist ein historischer Hafenkran im Wasserviertel, der seit dem 14. Jahrhundert als Wahrzeichen der Hansestadt gilt und einst für den Umschlag von Salz und schweren Gütern genutzt wurde.

Der alte Kran in Lüneburg – ein Wahrzeichen am Stintmarkt

Der Alte Kran am Stintmarkt ist eines der Wahrzeichen der Hansestadt Lüneburg und beliebtes Foto- und Postkartenmotiv. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über Geschichte, Technik und Besichtigung dieses beeindruckenden Industriedenkmals.


Die wichtigsten Fakten zum Alten Kran

  • Historischer Hafenkran am ehemaligen Ilmenau-Hafen, direkt im Wasserviertel am Stintmarkt

  • Erstmals 1346 urkundlich erwähnt, heutige Form seit 1797

  • Konstruktion: Holzfachwerk mit Kupferdach, drehbarer Oberteil, runder Unterbau (8 m Durchmesser)

  • Antrieb durch zwei hölzerne Treträder, Gegengewichte aus Sandstein

  • Eines der leistungsfähigsten Hebezeuge Norddeutschlands seiner Zeit


Geschichte und Bedeutung

Der Alte Kran wurde erstmals 1346 in den Lüneburger Geschichtsbüchern erwähnt. Über die Jahrhunderte wurde er mehrfach umgebaut und modernisiert. Nach einem verheerenden Hochwasser 1795 entstand der Kran in seiner heutigen Gestalt mit hölzerner Verkleidung und kupferbedecktem Dach.

Im Mittelalter war der Kran ein zentrales Hilfsmittel für den Salzhandel, das „weiße Gold“ der Stadt. Er hob schwere Salzsäcke, Brennholz und andere Waren auf Schiffe oder an Land. Die Mechanik im Inneren gilt als Meisterwerk mittelalterlicher Ingenieurskunst: Zwei große Treträder wurden von Menschenkraft angetrieben und setzten die Kettenwinde in Bewegung.

Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Hamburg–Hannover 1847 verlagerte sich der Warentransport zunehmend auf die Schiene. Der Hafen und der Kran verloren an Bedeutung, 1860 wurde der Betrieb eingestellt. Heute ist der Alte Kran ein einzigartiges Industriedenkmal und prägt das Bild des Lüneburger Wasserviertels.


Technik und Funktion

Der Kran besteht aus einem tragenden Holzfachwerk, das als Wetterschutz mit Brettern verkleidet ist. Das Dach ist mit Kupferplatten gedeckt. Der Unterbau ist feststehend und rund, der Oberteil mit dem Ausleger drehbar gelagert – ähnlich einer Holländerwindmühle. Vier Sandsteinblöcke à 200 kg dienen als Gegengewicht. Die Kettenwinde wird über eine Königswelle von zwei hölzernen Treträdern angetrieben, die durch menschliche Kraft bewegt werden mussten.

Eine der letzten und schwersten Lasten, die der Kran hob, war im 19. Jahrhundert eine knapp 9,3 Tonnen schwere Dampflokomotive für die Braunschweig-Vienenburger Bahn. Für diese Aufgabe waren 38 Menschen nötig, um das Tretrad zu bewegen.


Besuch und Tipps

Der Alte Kran steht am Stintmarkt im Wasserviertel, direkt an der Ilmenau, und ist jederzeit von außen zu besichtigen. Das Innere des Krans ist normalerweise nicht öffentlich zugänglich. Ein besonderer Tipp: Im Rahmen geführter Stadtführungen (Stadtführung „Klassischer Rundgang") kann die Tür geöffnet und ein Blick ins Innere  – ein echtes Highlight für Technik- und Geschichtsfans - ermöglicht werden. 



Anreise

Der Kran liegt zentral im Lüneburger Wasserviertel am Stintmarkt und ist bequem zu erreichen.

Mit dem Auto: Der Behördenparkplatz bietet die nächste Parkmöglichkeit.
Vom Hauptbahnhof Lüneburg sind es etwa 10 Minuten Fußweg.
Mit der Bahn: In nur etwa 10 Minuten ist der Alte Kran bequem zu Fuß vom Bahnhof erreichbar.
Zu Fuß: Von der Innenstadt aus erreichen Sie den Kran ebenfalls bequem zu Fuß.