Jetzt online buchen!


Bardowick: Dom zu Bardowick St. Peter & Paul

Bardowick
©Markus Tiemann, Lueneburg
Dom zu Bardowick
Altar im Dom zu Bardowick
©ulrich von dem bruch
Dom zu Bardowick: Uhr
Blick vom Altar, Dom Bardowick
Blick an die Decke
©ulrich von dem bruch
Der Dom zu Bardowick
Dom St. Peter und Paul in Bardowick
©ulrich von dem bruch
Dom zu Bardowick: Seite
Gasthaus Dom Schänke direkt nebenan
©ulrich von dem bruch
Dom zu Bardowick
©ulrich von dem bruch
Dom zu Bardowick: Fenster
©ulrich von dem bruch
Dom zu Bardowick: Anbau
©ulrich von dem bruch
Dom zu Bardowick: Fenster
©ulrich von dem bruch
Dom zu Bardowick
©ulrich von dem bruch
Dom zu Bardowick
©ulrich von dem bruch
Dom zu Bardowick: Eingang
©ulrich von dem bruch
Dom zu Bardowick
©ulrich von dem bruch
Dom zu Bardowick: Seite
©ulrich von dem bruch
Der trutzige Dom zu Bardowick
©ulrich von dem bruch
Der Dom zu Bardowick
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten rund um Lüneburg ist der gotische Dom in Bardowick mit seiner dreischiffigen Hallenkirche und den achteckigen, ungewöhnlichen Türmen. Der Dom wurde zwischen 1389 und 1485 erbaut, war aber nie ein Bischofssitz.


Wie kam Bardowick zu seinem Dom? Und wieso sieht das Gotteshaus so ungewöhnlich aus mit den zwei niedrigen Türmen, die kaum über das hohe Dach des Kirchenschiffs hinaus ragen?

Man nimmt an, dass eine Vorgängerkirche bereits im 8. Jahrhundert von Karl dem Großen gebaut wurde. Ob das damals aufstrebende Bardowick einmal als Bischofssitz vorgesehen war, ist nicht bekannt. Jedenfalls wurde ein Bischofssitz dann nach Verden an der Aller verlegt. Bardowick lag damals an der Grenze zum Slawenreich und war der von Karl dem Großen bestätigte Umschlagplatz für den Handel zwischen den Völkern.

Im Jahr 1146 ist ein Vorgängerbau als Stift St. Petri urkundlich erwähnt, eine hölzerne Stiftskirche, die zu einer Missionszelle des Klosters Amorbach gehörte. Im Jahr 1162 verlieh der Verdener Bischof dem Stift die Immunität. Im Bereich des Stifts, dessen Mitglieder in klosterähnlicher Gemeinschaft zusammen lebten, galt damit eine kirchliche Rechtsprechung. 

Nach der Zerstörung Bardowicks durch Heinrich den Löwen im Jahr 1189 wies die Holzkirche erhebliche Schäden auf, die in einer Papsturkunde dokumentiert sind.

Heute sieht man die Quader des Lüneburgers Schiltstein noch, die das romanische Portal schmücken. Es sind die letzten Überreste der ersten Holzkirche.

Die ersten Schritte für einen Neubau wurden ab 1236 unternommen, es gibt verschiedene Ablassbriefe, die das dokumentieren. Aber erst ein Kapitelbeschluss des Klosters von 1381 sichert die Finanzierung.

Stilistisch weisen Baustil und Bauschmuck in die Mitte des 12. Jahrhunderts. So könnte es durchaus Heinrich der Löwe gewesen sein, der den repräsentativen Westbau im romanischen Stil errichten ließ.

Die Gipsquader für den Bau stammen vom Lüneburger Kalkberg. Die Türme wurden bereits 1300 aus Backsteinen erbaut und sollen ursprünglich viel höher gewesen sein, als heute. Zwischen den Türmen entstand das aufwändig gestaltete Eingangsportal und darüber eine große Emporenhalle.

Im Jahr 1368 wollte das Kapitel eine Ziegelei errichten, der Baubeginn verzögert sich aber durch den Lüneburger Erbfolgekrieg. Bardowick war 1371 Schauplatz der kriegerischen Auseinandersetzungen, bei denen das Kirchenschiff erneut beschädigt wurde.

Durch Ablässe und Stiftungen wurden Gelder zusammen getragen, die den Bau eines neuen Kirchenschiffes zuließen. Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurde dieses fertiggestellt. Die Türme wurden verändert, ein Stück abgetragen und niedrige Oktogone aus Backstein aufgesetzt. Danach wurden die Türme mit Blei gedeckt. 

Man kann über einzelne Stempelabdrücke auf den Ziegel einen Bauzeitraum von 1390 bis 1409 nachvollziehen. Einige Stempel sind identisch mit denen in der Lüneburger Michaeliskirche.

Für den Bau des Dachstuhls sind die Jahre 1405 bis 1428 datierbar, das Chorgestühl stammt aus 1487. Die heute über dem Südportal zu erkennen Plastik eines sitzenden Löwen stammt aus der ehemaligen Vorhalle, die abgerissen wurde.

Der älteste Bauteil ist der romanische Westbau mit seinen zwei Türmen. Das Erdgeschoss der Türme und der Eingangshalle dazwischen sind mit Kreuzgratgewölben versehen. Bis zur Bogenöffnung, die von der Orgel verdeckt ist, besteht der Dom aus Gipsgestein vom Lüneburger Kalkberg. Das Kirchenschiff besteht aus Backstein.

Innen verfügt der Dom über eine reiche Ausstattung.

Das bronzene Taufbecken, 1367 gekauft und wohl in Lüneburg gegossen, ist das älteste Ausstattungsstück. Der prächtige Marienaltar wurde um 1430 geschaffen. Die Außenseiten des Wandelaltars sind verloren. Er wird Lewin Snitker aus Lüneburg zugeschrieben und steht in der Nachfolge Meister Bertrams. Im Zentrum befindet sich die Madonna auf der Mondsichel, flankiert von zwei Reihen Apostel- und Heiligenfiguren, jede in einer reich verzierten Nische. Vollständig erhalten ist das Chorgestühl, das 1486/87 vermutlich in Lüneburg geschnitzt wurde. Mit 54 Sitzen ist es das größte in Norddeutschland.

Die Stuhlwangen tragen innen und außen geschnitzte Heiligendarstellungen. Drei steinerne Grabplatten, an den Wänden aufgestellt, stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die Messingleuchter aus dem 17. Jahrhundert, Gestühl, Kanzel, Emporen und Orgelprospekt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Im Südturm hängen zwei Glocken aus der Zeit um 1150, eine weitere entstand 1250. Die beiden Glocken im Nordturm goss Meister Ulricus 1325.

Der Dom besaß einen durch Mauern und Schranken abgegrenzten Immunitätsbezirk mit kirchlicher Gerichtsbarkeit. Innerhalb des Bezirks lebten die Stiftskanoniker, die Domherren, in zum Teil repräsentativen Häusern. Das älteste noch bestehende Domherrenhaus stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und beherbergt heute die Domschänke.

Der Dom ist täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet, im Sommerhalbjahr (April bis September) bis 17 Uhr.