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Von Gräbern, Philosophen und Riesen, die mit Steinen werfen

Feldsteine prägen die Lüneburger Heide

blühende Feldsteinmauer in Egestorf
Feldsteinkirche in Suderburg
Philosophischer Steingarten Egestorf
Steinmännchen in der Lüneburger Heide
Oldendorfer Totenstatt Lüneburger Heide
Steingrund in der Lüneburger Heide
Es gibt in der Lüneburger Heide viele, sehr große Findlinge und mit dem "Steingrund" im Naturschutzgebiet ein ganzes Tal, das übersät ist von den Steinen. Die Lüneburger Heide ist sozusagen "steinreich".
Doch wie kommen die Steine alle in die sandige Landschaft der Lüneburger Heide? 
Dazu gibt es eine Sage:
Man sagt, dass in der Lüneburger Heide vor vielen hundert Jahren drei Riesen hausten. Sie waren so groß, dass Sie Bäume als Zahnstocher nahmen. Sie waren launisch und trieben mit den Menschen aus der Heide ihr Spiel.
Besonders wenn die Riesen hungrig wurden, ging es den Metzgern, Bäckern und Müllern schlecht. Die Riesen kamen einfach zur Windmühle und hielten die Mühlenflügel an, bis der Müller sein Mehl herausgab. Oder sie legten sich mit dem Gesicht in den Fluß, öffneten den Mund und tranken das ganze Wasser, so dass der Müller in der Mühle keinen Antrieb mehr für sein Mühlrad hatte.
Bei den Bäckern bliesen sie mit vollen Backen durch das Fenster in die Backstube, so dass das ganze Mehl sich in der Luft zerstäubte. Erst wenn die Bäcker ihre Brote abgeliefert hatten, ließen die Riesen sie in Ruhe.
Die Tiere jedoch mochten sie. Wenn sie die Mühen der Pferde vor den schweren Karren sahen, die die Lasten durch die Sandwege trugen, schnappten sie sich so manches Pferd samt Last und trugen es bis auf festen Grund.
Aber irgendwann wurde es den Riesen langweilig und sie überlegten, ob sie nicht ein sinnvolleres Werk tun konnten, als Menschen zu ärgern. Beim nächsten Blick auf ein armes Zugpferd hatten sie die Idee: Wir bauen eine feine Steinstraße durch die Lüneburger Heide, dann haben die Pferde ein leichtes Leben.
Jedoch fehlte es an Material, denn für eine Strasse braucht man Steine. Die Riesen wanderten nach Norden, bis sie genug Steine fanden. Sie trugen soviel die Hände hergaben und schichteten die riesigen Steine fein säuberlich in der Heide auf.
In der Zwischenzeit hatte aber ein fleißiger Heide-Imke seinen Bienenzaun dort hin gesetzt und der wurde nun von den Riesen mit Steinen bedeckt. Da wurden die Bienen wütend und zerstachen die Riesen. Wild schreiend schlugen die Riesen nach den Bienen, doch die wurden immer wütender und holten Verstärkung.
Zu Tausenden machten sie sich über die Riesen her, die keinen anderen Ausweg sahen, als mit den Steinen nach den Bienen zu werfen. Tief rammten sich die Steine in die Heide, wo man sie bis heute sehen kann. Die Riesen konnten sich nicht gegen die Bienen wehren und nahmen Reißaus. Sie wurden nie wieder in der Heide gesehen.
Aber die Bienen und die Steine sind bis heute da und daran siehst du, dass die Geschichte stimmt.
 
Die Heidebauern müssen heute noch zahlreiche Feldsteine beim Pflügen der Felder beseitigen. Und immer wieder neu. "Die Steine wachsen aus dem Boden", heißt es in der Lüneburger Heide. 
Tatsächlich stammen die Steine aus dem Norden, nur haben nicht die Riesen sie hierher gebracht, sondern die Eiszeit. 
Bis heute nutzen die Heide-Bewohner die Steine als Fundamente für ihre Fachwerkhäuser, die tollen Feldsteinmauern, den Kirchenbau, oder Wege.
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Feldsteinkirchen
Wer durch die beschaulichen Heideorte fährt, sieht es sofort. Fast alle Kirchen sind aus Feldsteinen erbaut. Schöne Beispiele sind die "Ole Kerk" in Bispingen aus dem Jahr 1353; die St. Magdalenen Kirche in Undeloh oder die St. Remigius Kirche in Suderburg. Es heisst, dass die Lüneburger Heide die Region mit den meisten Feldsteinkirchen in Europa ist, doch niemand hat sie wirklich alle gezählt. Auffallend ist aber, dass die Feldsteinkirchen wunderbar ins romantische Heidebild passen.
Großsteingräber in der Lüneburger Heide
Schon von 5000 Jahren, in der Jungsteinzeit, bauten die Menschen aus den Steinen Gräber. Viele davon kann man heute noch in der Lüneburger Heide besichtigen. Der Glaube an die Riesen war lange erhalten, denn niemand konnte sich vorstellen, dass Menschen solch große Steine für den Grabbau bewegen konnten. Heute wissen wir, dass Sie es konnten. 
Ein wunderbarer Ort, an dem man die Steingräber und die Heide bewundern kann, ist die Oldendorfer Totenstatt. Zahlreiche Großsteingräber aus der späten Jungsteinzeit und Bronzezeit sind hier versammelt und beschrieben.
Feldsteinmauern
Die Feldsteinmauern rund um die Höfe und Häuser der Lüneburger Heide präge die Region. Hübsch bewachsen und blühend sind sie häufige Fotomotive von Urlaubern. Besonders schöne Feldsteinmauern gibt es in Egestorf nahe der Tourist Information, in Raven nahe der Kirche, oder auf dem Schroers Hof in Neuenkirchen.
Feldsteine in der Landschaft
Der Steingrund im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide ist ein reizvolles Tal voller Steine. Er ist ab Wilsede ausgeschildert und wunderbar kombinierbar mit dem Totengrund. Auch sonst finden Sie überall große Findlinge und mächtige Brocken in der Heidelandschaft. Und natürlich gibt es auf dem höchsten Berg der norddeutschen Tiefebene, dem Wilseder Berg, mitten im Naturschutzgebiet, kein Gipfelkreuz, sondern einen großen Findling als Gipfelmarkierung.
Steinmännchen
Viele Menschen bauen aus den kleinen Feldsteinen die Steinmännchen in Form aufeinandergestapelter Steine. Einem Aberglauben zufolge sollen Wanderer die Steinmännchen bauen, oder auf jedes einen neuen Stein legen, um von bösen Geistern verschont zu bleiben. Gut, dass es in der Lüneburger Heide nur gute Geister gibt.
Philosophischer Steingarten in Egestorf
Kunst aus Steinen ist natürlich sehr verbreitet, wenn es viele Steine gibt. In Egestorf gibt es einen ganzen philosophischen Steingarten. Hier finden Sie den "Stein des Anstosses", oder den "Stein, der vom Herzen fällt".