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FFH-Schutzgebiet Ilmenau

Der Naturraum Ilmenau

Die Ilmenau ist das mit Abstand größte und wichtigste Gewässer der Lüneburger Heide. Sie entspringt südlich von Uelzen, in der Nähe des 92 Meter hohen Faßberges. Direkt vor den Toren Hamburgs, bei Hoopte, mündet der Fluss nach ca. 100 Kilometern in die Elbe und überwindet dabei einen Höhenunterschied von ca. 90 Metern.

Besondere Bedeutung besitzt die Ilmenau mit ihren Nebenbächen und Auen als Lebensraum zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten. Ihr besonderer Stellenwert wird durch die Ausweisung als europäisches Naturschutzgebiet entsprechend der Fauna-Flora-Habitat-Richtline (FFH) deutlich. Die Gesamtfläche des FFH-Gebietes Ilmenau beträgt rund 54 Quadratkilometer.

Weite Wiesen- und Weideflächen, die von Baumreihen, eingestreuten Sümpfen und kleinen Erlenau- und Bruchwäldern durchsetzt sind, bestimmen das Bild der Ilmenauaue. Häufig finden sich am Ufer unterbrochene Gehölzsäume aus Erlen und Weiden sowie angepflanzten Pappeln.

Die Ilmenau zeichnet sich durch eine sehr artenreiche Fischfauna aus. Einige der 30-40 Arten sind stark gefährdet. Dazu gehören auch Äsche, Lachs, Elritze, Bitterling und Groppe. Auch Wirbellose finden sich reichlich.

Allein 68 verschiedene Eintags-, Stein- und Köcherfliegenarten, davon 25 „Rote Liste“-Arten, konnten nachgewiesen werden. Weitere geschützte und zum Teil vom Aussterben bedrohte Arten, die in der Ilmenau vorkommen sind die Bachmuschel, die Grüne Keiljungfer (Libelle) und der Fischotter. Typische Vogelarten sind Eisvogel, Gebirgsstelze, Pirol, Kleinspecht und Nachtigall.

Auf dem Ilmenauradweg, der sich so nah wie möglich an den Quellbächen und dem Flussufer der Ilmenau orientiert, lässt sich die große Bedeutung des einmaligen Naturraums an vielen Stellen erfahren. Erfolgreiche Schutzmaßnahmen (Vernässung trocken gefallener Bereiche, Altarmanbindung, Errichtung einer Eisvogelwand etc.) werden an 31 Naturinformationspunkten unmittelbar erläutert.

Gleichzeitig wurden mit der Radwegausweisung kleinere Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt und des Naturschutzes durchgeführt. Durch weitgehenden Verzicht auf zusätzliche Wegebaumaßnahmen konnten die Auswirkungen auf Natur und Landschaft sehr gering gehalten werden.


Biologische Vielfalt – FFH-Gebiete

FFH-Gebiete dienen der Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Europäischen Union (EU). In ganz Europa haben die Länder auf der Grundlage einer Richtlinie FFH-Gebiete ausgewählt und gemeldet. Gemeinsam mit den EU-Vogelschutzgebieten bilden sie ein zusammenhängendes ökologisches Netz (Natura 2000).

Mit der Meldung verpflichten sich die Länder, den ökologischen Zustand der Gebiete zu erhalten oder zu verbessern. So werden vielfältige Schutz-, Pflege und Entwicklungsmaßnahmen durchgeführt.

Deswegen sind FFH-Gebiete aber keine abgeschlossenen „Reservate“. Die Menschen werden nicht ausgesperrt, sondern sollen die Natur weiterhin erleben und genießen können – mit Rücksicht auf die hier lebenden Tiere und Pflanzen.