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Eschede, Naturpark Südheide: Dem Förster über die Schulter geschaut (Rundwege 4,7km, 9,4km, 13,6km)


©Bastian Heidemann/Lüneburger Heide GmbH
Dicht gewachsener grüner Wald
Piktogramm zum Wandergebiet Dem Förster über die S
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Sandiger Pfad durch den Wald
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Die Wälder begeistern mit ihren satt grünen Baumkronen
©Bastian Heidemann/Lüneburger Heide GmbH
Wanderweg "Dem Förster über die Schulter geschaut"
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Lichtstrahlen fallen durch die Blätter
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Urige Wege durch den Wald
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Kleine Heidepflanzen am Wegesrand
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Der Weg führt durch eine Baumallee
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Eine Lichtung am Wanderweg
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Wanderweg durch dichten Wald
Die Wanderungen des W12 "Dem Förster über die Schulter geschaut" führen durch die ausgedehnten Wälder in der Umgebung von Queloh. In der hügeligen Waldlandschaft lässt sich allerorts das Wirken der Forstleute erkennen.

Der nebenstehende Streckenverlauf zeigt die mittlere Tour an.
Am Ende der Beschreibung unter "Das dürfte Sie interessieren" finden Sie alle 3 Wandertouren.

Die Arbeit der Forstwirtschaft


Nach der Brandkatastrophe im Jahre 1975 musste hier großflächig wieder aufgeforstet werden. Gut zu erkennen ist die einheitliche Altersstruktur vieler Anpflanzungen.

Auf den nährstoffarmen Sandböden wurden hauptsächlich Nadelgehölze gepflanzt:

  • Kiefer

  • Fichte

  • Lärche

  • Douglasie

Vereinzelt wurden aber auch Laubgehölzparzellen angelegt:

  • Stiel- Eichen
  • Rot-Eichen
  • Robinien

Brandschutzschneisen unterbrechen stellenweise den Wald, damit mögliche Waldbrände dort aufgehalten werden können. Vielerorts weisen alte Flurnamen darauf hin, dass sich in der Vergangenheit im näheren Umfeld Hofstellen befunden haben und das Gebiet zumindest dünn besiedelt war. Außer den Flurnamen deutet heute allerdings nichts mehr auf das Vorhandensein der Höfe hin.


Die Bewirtschaftung in Schlägen

Die Forstwirtschaft teilt die Wälder zur Vereinfachung der Bewirtschaftung in Abteilungen oder Schläge ein, deren Grenzen oft gut in Form von Schneisen zu erkennen sind. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein wurden die Wälder bevorzugt schlagweise bewirtschaftet. So durchlief zum Beispiel ein Kiefernbestand innerhalb von 80 bis 120 Jahren einen Zyklus von der Anpflanzung über die Dickung, das Stangenholz und das Baumholz bis zum Altholz. Hatten die Bäume ein gewisses Alter und somit eine bestimmte Stammstärke erreicht, wurde der ganze Schlag gefällt. Es wurde also ein Kahlschlag vorgenommen.

Im Anschluss daran wurde die Fläche wieder aufgeforstet und der Zyklus wiederholte sich. Etwa alle zehn bis zwanzig Jahre wurden die Bestände durchforstet, in dem die Bäume von schlechter Holzqualität und die Bedränger besonders wertvoller Bäume entnommen wurden. Diese Pflegeeingriffe finden auch in heutigen Wäldern statt.


Die Forstwirtschaft im Wandel

Heutzutage wird vielfach auf Kahlschläge verzichtet. Stattdessen erfolgt eine so genannte einzelstammweise Holznutzung. Es werden dabei einzelne Bäume, die eine gewisse Stärke erreicht haben, gefällt. In die so entstehenden Lücken können die bisher im Unterstand stehenden Bäume hinein wachsen, während sich auf dem Boden die ersten Keimlinge der übernächsten Generation entwickeln.

Anbau verschiedener Baumarten

Die Kiefer gilt gemeinhin als der Brotbaum der Forstwirtschaft in der Heide. Sie entwickelt auf den meist armen und trockenen Böden noch gut verwertbares Holz, das überwiegend in der Industrie Abnehmer findet, sich aber auch für den Bau von Möbeln, Fenstern und Türen eignet.

Auch die Douglasie, ein Nadelbaum aus Nordamerika, kommt mit den Ausgangsbedingungen gut zurecht und zeichnet sich durch hohe Zuwächse aus. Das Holz der Douglasie ist sehr dauerhaft und widerstandsfähig, weshalb es oft im Außenbereich für Zäune oder Terrassenböden Verwendung findet.

Gleiches gilt für das Holz der Lärche. Im Zuge der Aufforstungen nach dem Waldbrand 1975 wurden sowohl die in den Alpen heimische Europäische Lärche als auch die Japanische Lärche in der Heide angebaut. Neben den gewünschten Holzerträgen soll die Lärche, die größtenteils in breiten Streifen angepflanzt wurde, die schnelle Ausbreitung von Waldbränden verhindern. Da die Lärche in jedem Winter ihre Nadeln verliert, verhindert die Nadelstreu einen dichteren Aufwuchs von Sträuchern und lässt dadurch Feuer kaum entstehen.

Auch mit der Fichte wurden Teile der Brandflächen aufgeforstet. Ihr Holz wird in den Sägewerken vor allem zu Bauholz verarbeitet. Der Anbau der Rot-Eiche, die ursprünglich aus Nordamerika stammt, sollte zeigen, ob auf den armen Heideböden auch gewinnbringenderes Laubholz gedeiht. Zudem sollte durch Einmischen von Laubhölzern auch die Waldbrandgefahr herabgesetzt werden.

Als weitere Laubbaumart, die aus Nordamerika stammt, fand auch die Robinie Eingang in die Heidewälder. Sie gilt als sehr anspruchslos und vermag selbst auf ärmsten Böden zu wachsen. Robinienholz ist sehr widerstandsfähig und wird meist im Außenbereich verbaut.

Erlen werden dort angepflanzt, wo andere Baumarten aufgrund von Bodennässe nicht gedeihen. Das Holz der Erle wird als Brennholz sehr geschätzt. Aus astfreiem Erlenholz werden aber auch Furniere für die Möbelindustrie produziert.


Das Wichtigste der Tour in Kürze

  • ausgedehnte, leicht hügelige Waldgebiete
  • Einblicke in die Forstwirtschaft