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Der Wacholderwald in der Teufelsheide (Rundwege 4,4km, 7,1km, 12,1km)


©Lüneburger Heide GmbH/Markus Tiemann
Wanderweg durch den Wacholderwald
©Lüneburger Heide GmbH/Markus Tiemann
Frühnebel über der blühenden Heidefläche
Piktogramm Der Wacholderwald in der Teufelsheide
©Dominik Ketz
Heidschnuckenweg Wacholderwald
©Dominik Ketz
Blühende Heidelandschaft
©Dominik Ketz
Schutzhütte im Naturpark Südheide
©Dominik Ketz
Wacholder mit Beeren
©MARKUS TIEMANN, MARKUS TIEMANN LUENEBURG
Wacholder
©MARKUS TIEMANN, MARKUS TIEMANN LUENEBURG
Baumstumpf am Wacholderwald
©MARKUS TIEMANN, MARKUS TIEMANN LUENEBURG
Weg entlang des Wacholderwaldes
Winter im Wacholderwald
Winter im Wacholderwald
Heidschnucken im Winter
Winter im Wacholderwald
©Markus Tiemann/Lüneburger Heide GmbH
Sonnenaufgang im Wacholderwald
©Markus Tiemann/Lüneburger Heide GmbH
Sonnenaufgang über dem Wacholderwald
Der Rundwanderweg W1 "Der Wacholderwald in der Teufelsheide" führt in den nördlichsten Zipfel des Naturparks Südheide, durch die Dübelsheide und die Schlichternheide bei Schmarbeck.

Der nebenstehende Streckenverlauf der Wanderung zeigt die mittlere Tour an. Am Ende der Beschreibung unter "Das dürfte Sie interessieren" finden Sie alle 3 Wandertouren.

Landschaftliche Höhepunkte der Wanderung "Der Wacholderwald in der Teufelsheide"

Entlang des Rundwanderweges befinden sich weitläufige Heideflächen in hügeliger Landschaft. Sie ermöglichen weite Aussichten über die Südheide. Die dichten Wacholderbestände am Rande der Heide gelten als schönster und größter Wacholderwald Niedersachsens. Regelmäßig zieht eine Heidschnuckenherde über die Heide. Daneben können Wälder, Wiesen und Äcker durchwandert werden. Schmarbeck und Niederohe haben unverfälschte Heidehöfe mit alten Hofgehölzen zu bieten.

Die Teufelsheide
Der plattdeutsche Flurname „Dübelsheide“ bedeutet auf hochdeutsch „Teufelsheide“. Noch um 1900 erstreckte sich eine etwa 350 ha große Heidefläche östlich von Schmarbeck. Die heutigen Heiden sind letzte Relikte dieser alten Kulturlandschaft aus der Zeit der Heidebauernwirtschaft.

Möglicherweise hat der Teufelszwirn der Landschaft den Namen gegeben.

Hierbei handelt es sich um eine besonders bemerkenswerte Pflanzenart, die auch Quendel-Seide genannt wird. Der Teufelszwirn ist eine 20 bis 80 cm lange, zarte Windepflanze, die sich wie ein Zwirnsfaden mit purpurroten dünnen Stängeln durch das Heidekraut schlängelt. Die nur wenige Millimeter großen Blüten erscheinen etwa zeitgleich wie die des Heidekrautes und haben auch die gleiche rosa Farbe. Der Teufelszwirn hat keine grünen Blätter wie andere Pflanzen, was den Menschen in früheren Zeiten sicherlich unheimlich vorkam. Es handelt sich um einen so genannten Schmarotzer, also eine Pflanze, die sich auf Kosten anderer ernährt. Sie zieht die für ihr Wachstum benötigten Nährstoffe aus der Besenheide oder auch aus dem in der Heide wachsenden Thymian. Der Teufelszwirn ist eine besonders seltene Pflanze in Niedersachsen. Hin und wieder ist er noch in jüngeren Heidebeständen des Naturparkes Südheide anzutreffen.

Der Wacholderwald
Im Jahr 1980 erschien eine Beschreibung der wichtigsten Naturdenkmale Niedersachsens. Danach befindet sich der schönste und größte Wacholderwald des Landes in der Dübelsheide. Er besteht aus Hunderten von dicht aneinander gedrängten Wacholdern, die eine Fläche von etwa 20 Hektar einnehmen. Viele der Wacholder haben skurrile Formen, die besonders an nebligen Tagen geheimnisvolle Gestalten entstehen lassen.

Zur Zeit der Heidebauernwirtschaft galt der Wacholder als Weideunkraut, da er die Heidschnucken bei der Beweidung der Heideflächen behinderte. Die Schäfer sorgten dafür, dass der Wacholder nicht überhand nahm. Das Holz des Strauches diente nicht nur zum Heizen sondern eignete sich auch hervorragend zum Räuchern von Fischen oder zum Drechseln. Die Beerenzapfen des Wacholders sind ein begehrtes Gewürz zur Verfeinerung von Sauerkraut und Sauerbraten. Auch sind sie der Rohstoff für die Herstellung von Gin. Im 19. Jahrhundert waren Wacholderbeeren ein wichtiger deutscher Exportartikel. Beispielsweise wurden 1880 90 000 Kilogramm Wacholderbeeren nach Frankreich geliefert.

Heute gilt der Wacholder als bestandsbedroht. Die von ihm besiedelten nährstoffarmen und lichten Standorte sind in der heutigen Kulturlandschaft nur noch selten zu finden. Wenn ein Wacholder in einem Kiefernwald steht, ist das meistens ein Zeichen dafür, dass sich an dieser Stelle früher eine offene Heidefläche befand.

Trotz seiner Seltenheit in der heimischen Landschaft ist der als Strauch oder als bis zu 15 Meter hoher Baum wachsende Wacholder der Nadelbaum mit der weitesten natürlichen Verbreitung der Welt. Er wächst in Europa, Nordasien, Nordamerika und Nordafrika.

Im Volksglauben galt der Wacholder als Zauber- und Heilpflanze, beispielsweise als Spender von Leben und Gesundheit. Ein Zweig über der Haustür oder im Stall sollte vor Teufeln, Hexen und Geistern, aber auch vor Giftschlangen und Dieben schützen. Im Mittelalter dienten Wacholderzweige zum Ausräuchern der Pesthäuser.


Das Wichtigste der Tour in Kürze

  • weitläufige Heideflächen und leicht hügelige Landschaft
  • weite Aussichten über die Südheide
  • größter Wacholderwald Niedersachsens
  • urige Heidehöfe in Schmarbeck und Niederohe