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Alte Turmuhr im Kulturhaus in Wienhausen

Wienhausen
Der Glockenturm der St. Marienkirche in Wienhausen
Alte Turmuhr des Glockenturms
Kulturhauseingang
Die alte Turmuhr von 1873

Am Tag des offenen Denkmals im Jahr 2008 wurde die alte Turmuhr von 1873 im Glockenturm der St. Marienkirche in Wienhausen wiederentdeckt und im März 2011 geborgen.
Die alte Turmuhr von 1873
Am Tag des offenen Denkmals im Jahr 2008 wurde die alte Turmuhr von 1873 im Glockenturm der St. Marienkirche in Wienhausen wiederentdeckt und im März 2011 geborgen.
Diese Turmuhr musste zu ihrer Zeit noch per Muskelkraft einmal am Tag aufgezogen werden. Hierzu stieg der zuständige Küster 46 Stufen hoch, um mittels einer Kurbel die, an Seilen befestigten, Steine (jeweils etwa 13 bis 34 kg schwer) hinauf zu ziehen, sodass diese sich über 24 Stunden langsam wieder nach unten bewegen konnten.
Viel Arbeit wartete auf die Restauratoren Dieter Friedebold und Otto Munzel.
Das Uhrengestell war nach 48 Jahren rostig geworden und das Messing hatte Grünspan und verhärtetes Öl angesetzt. Zum Zweck der Restaurierung wurde das Firmenemblem freigelegt und vergoldet. Das Uhrengestell erhielt einen Erstanstrich und Zahnräder und Lager wurden gereinigt. Die Holzwalzen und der Uhrenbock aus astfreiem Buchenholz von 1873 wurden überarbeitet und geölt. Pendelstang mit Beschlägen, Kurbel und Seilen für Steingewichte wurden erneuert, Steine imprägniert und versiegelt.
Die Gewichte der Steine betragen:
Stein 1 - 34,8 kg
Pendelauge: 23,1 kg
Stein 2: 13,5 kg
Stein 3: 24,5 kg
Weiterhin gibt es einen Anschlaghammer für die Glocken im Dachreiter.
Das Zifferblatt war vor Rost und Staub nicht zu erkennen, wurde entrostet und gereinigt. Danach wurden die Ziffern- und Minuteneinteilung mit Kreidestift markiert.
Zur Vorbereitung des Hintergrundanstriches wurden die Ziffern abgeklebt, anschließend wurde der Anstrich mit schwarzer Farbe durchgeführt.
Als nächstes wurde der Hintergrund abgeklebt und die Ziffern, die Minutenmarkierungen, der Rand und der kleine Zeiger wurden vegoldet. Der große Zeiger war nicht wieder aufzufinden, sodass ein neuer angefertigt und montiert werden musste.
An der Rückseite des Zeigerwerkes wurde die Holzkonstruktion neu angefertigt.
Am 02.12.2011 fand die Übergabe zur Einweihung des Kulturhauses an die Klostergemeinde Wienhausen statt.
Für die Detailausführungen in den Fachbereichen erklärten sich folgende Personen bereit:
Metall: Anfertigung der Pendelbeschläge, Jens Ölfvermann
            Anfertigung des großen Zeigers und der Stahlkonsole, Stefan Schadel
Holz:   Überarbeitung der Holzwalzen, des Uhrenbocks und der Steingewichte,
            Sigrid Friedebold
Zifferblatt: Ziffermarkierungen und fachliche Beratung, Petra Lüth, Wienhausen
Die fachliche Beratung erhielt man durch:
Uhrenmuseum Bockenem
Uhrmachermeister Pape, Ilsede
Malermeister Hermann Strothmann, Wienhausen
Steinmetzmeister Herbert Bordukat, Bielefeld