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Don Camillo in Wietzendorf - Giovannino Guareschis Tagebuch über die Internierung in deutschen Lagern 1943-1945

Bad Fallingbostel

Die Filme über den Priester Don Camillo und seinen Widersacher, den Kommunisten Peppone, werden immer wieder im Fernsehen gezeigt. Beide gehörten im Zweiten Weltkrieg dem Widerstand gegen die Deutschen an. Im Nachkriegsitalien ringen sie in einem kleinen Ort um die Voraussetzungen für ein besseres Leben der Gläubigen bzw. der ihnen politisch Nahestehenden.

Trotz des großen Erfolgs der vor sieben Jahrzehnten entstandenen Don-Camillo-Filme ist in Deutschland weitgehend in Vergessenheit geraten, dass ihr Schöpfer, Giovannino Guareschi (1908-1968), nach der Kapitulation Italiens 1943 in deutsche Gefangenschaft geriet. In seinem 1949 veröffentlichten „Diario clandestino“, seinem geheimen Tagebuch, hat er seine Odyssee durch verschiedene Lager zunächst im besetzten Polen und dann in dem zwischen Bremervörde und Zeven gelegenen Sandbostel und schließlich in Wietzendorf aufgezeichnet. Die deutsche Übersetzung „Nicht umzubringen“ erschien erst 1971. Danach wurde sie nicht mehr aufgelegt.

Mit einem Vortrag wird Wolfgang Brandes am Freitag, dem 14. November, um 19 Uhr im Heimathaus Dorfmark, Markstraße 1 in Erinnerung rufen, wie es Guareschi und den italienischen Militärinternierten in den deutschen Lagern erging und wie sie dann in Wietzendorf die Befreiung und die erste Nachkriegszeit erlebten. Der Eintritt zu der Veranstaltung des Heimatvereins Dorfmark ist frei. Spenden sind willkommen.