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Walsrode: Stellichter Kirche

Walsrode
Stellichter Kirche
Stellichter Kirche

Die evangelische Kirche in Stellichte ist ein seltenes, gut erhaltenes Beispiel einer in Architektur und Ausstattung einheitlichen Gutskapelle aus dem frühen 17. Jahrhundert, erbaut 1608 – 1610 im Auftrage der Familie Behr.

Der äußerlich einfache Backsteinbau erhielt ein mit Figuren und Wappen der Familie Behr geschmücktes Sandsteinportal. In den seitlichen Figurennischen eingelassen die Statuen von Petrus und Paulus. Unterhalb der reich geschmückten Turmspitze finden wir in schmiedeeisernen Ziffern das Erbauungsdatum.

Nach der Schlichtheit des Äußeren überrascht die Pracht des Inneren mit seiner aufwändig geschnitzten und bemalten Holzausstattung. In die hölzerne Kassettendecke mit geometrischen Mustern sind eingestreut geflügelte Engelsköpfe und Rosetten.

Zu der aus der Erbauungszeit prachtvollen Ausstattung gehört der reiche Altaraufbau mit recht beachtlichen Gemälden, der achteckige Taufständer aus Holz mit seinem reich verzierten Deckel, das Patronatsgestühl im Chorraum beiderseits des Altars, die Chorschranken aus Holz mit dem großen mittleren Kielbogen mit vollplastischer Triumphkreuzgruppe sowie die Kanzel, reich verziert in Renaissanceformen. Auf der Westempore finden wir die vom Orgelbauer Marten de Mare erbaute Orgel in prächtig, reich ausgeschmücktem Prospekt. Der Fußboden im Chor ist mit gelb/grün glasierten Fliesen belegt, im Schiff sind rote Platten mit eingetieften Rosetten verarbeitet.

Von den Grabmalen und Epitaphen (Erinnerungsmal) ist besonders das historische Epitaph für den Erbauer und seine jung verstorbene Frau aus dem Jahre 1615 zu nennen.

Die Kirche wurde 1901 sehr behutsam renoviert, wobei die Altarschranke, die Brüstung der Chortreppe, das Gemeindegestühl, der Opferstock und einige Fliesen erneuert wurden.