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Rathaus Winsen (Aller)

Winsen (Aller)
Rathaus Winsen (Aller)
Schon früh war Winsen eine Gerichtsstätte. Eine Karte aus dem Jahr 1674 verzeichnet im Norden des Ortes am Drebberkanal, etwa 300 Meter östlich der Brücke auf der Waller Straße einen Galgen. In späterer Zeit wurde aus dem Gohgericht die Amtsvogtei.

Der Amtsvogt von Winsen, der für die Regelung von Streitigkeiten, Genehmigungen, Beurkundungen für die Bewohner zuständig war, war einst jene Stelle, bei der diese mit dem Staat in Berührung kamen.

Winsen zählte zu den kleineren Ämtern, war Amtsvogtei innerhalb der Großvogtei Celle bis es bei einer Verminderung der Ämter im Königreich Hannover 1859 mit Celle vereinigt wurde. Gebaut wurde das alte Amtshaus bereits 1559-1592, in der Zeit Wilhelm des Jüngeren, zunächst als Fachwerkhaus. 1666 wurde es mit Ziegeln eingedeckt. 1722 zog Christian von Fabrice als Amtsvogt ein.

1725 brannte das Amtshaus innerhalb einer viertel Stunde komplett ab. So entstand im Neuaufbau unter der Planung von Johann Christian Böhme die neue Anlage, die großzügiger und dem Stil der neuen Zeit entsprechend im Barock erbaut wurde. Im Herbst diente sie dem Celler Herzog als Jagdschloss, denn die Gegend um Winsen war sehr wildreich. Das Gefolge wurde im Ort untergebracht und manch Winser musste dem Herzog bei der Jagd dienlich sein. 1868 wurde das Haus dem Forstfiskus übergeben. 1885 bildete Winsen allein einen selbstständigen Gemeindeverband unter den weiteren 107 Kreisgemeinden. 1906 kaufte der Gastwirt A. Winkelmann den Amtshof - 1969 erwarb ihn - mit einem sehr verkleinerten Grundstück - die Gemeinde Winsen (Aller).

Erst 1971 schlossen sich Winsen, Bannetze, Meißendorf, Stedden, Südwinsen, Thören, Walle und Wolthausen zu einer neuen Gemeinde zusammen. Ihre Fläche beträgt heute mehr als die Hälfte jener alten Amtsvogtei.