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Speicherkino Fallende Blätter
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Speicherkino Fallende Blätter

Freiburg (Elbe)
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In erster Linie ist »FALLENDE BLÄTTER« eine ebenso entzückende wie melancholische Liebesgeschichte, nicht mehr und nicht weniger. Die Wege zweier einsamer Seelen kreuzen sich in Helsinki: Ansa (Alma Pöysti), die ihren Supermarkt-Job verliert, weil sie einen abgelaufenen Joghurt mit nach Hause nimmt, und Holappa (Jussi Vatanen), der auf dem Bau arbeitet und meist schon dort den einen oder anderen Drink intus hat. Man trifft sich in einer Karaoke-Bar, wo Rock 'n' Roll genauso gesungen wird wie Schubert-Lieder und die »Nicht rauchen«-Schilder so gar niemanden interessieren. Doch ihr tatsächliches Zueinanderfinden wird durch verschiedenste, mal größere, mal kleinere Faktoren erschwert, von denen die Tatsache, dass Ansa erst einmal einen zweiten Teller kaufen muss, bevor sie Holappa zum Abendessen einladen kann, noch der am leichtesten überwindbare ist. Davon, dass Kaurismäki sich mit dieser Geschichte auf die alten Tage noch einmal neu erfindet, kann natürlich keine Rede sein. »FALLENDE BLÄTTER« bietet genau das, was man von seinen Filmen kennt und erwartet. Schweigsame Figuren und ein entzückender Hund, dazu eine Atmosphäre, die von abendlicher Dunkelheit sowie vor allem dem Spiel mit Licht und Schatten in den Bildern von Kameramann Timo Salminen lebt, die Zeitlosigkeit der Retro-Ausstattung und der trockene, aber nie verbitterte oder zynische Humor des großen Kino-Humanisten – all das ist nicht neu, wenn man Kaurismäkis Welt schon einmal betreten hat. Doch gerade aus der Vertrautheit entwickelt dieser Film einen Großteil seines liebevollen, mitunter fast in Feelgood-Gefilde strebenden Charmes. (Epd-film, Patrick Heidmann)