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Geschichte: Der Storchen-Pastor im Celler Land

Storchenpastor Hans-Jürgen Behrmann betreut die Störche im Kreis Celle

Störche im Nest
Storchenpastor Behrmann beobachtet die jungen Störche im Nest
©MARKUS TIEMANN, MARKUS TIEMANN LUENEBURG
junge Störche im Nest

Im Interview: Hans-Jürgen Behrmann, ehrenamtlicher Storchenbeauftragter im Landkreis Celle.

Heute erfahren wir, wie sein Arbeitsalltag aussieht und was ihn an der Arbeit mit den Störchen fasziniert.

Schon von Kindheit an hatte Hans-Jürgen Behrmann drei Interessengebiete: Natur, Kirche und Sport. Als die Berufswahl auf die Beschäftigung mit der Theologie fiel, blieb die Begeisterung für die Natur erhalten. Und so arbeitet Herr Behrmann seit vielen Jahren aktiv im Naturschutz mit, darunter seit fast drei Jahrzehnten als ehrenamtlicher Weißstorchbetreuer im Celler Land. Diese Kombination hat ihm in der Südheide den Titel Storchenpastor eingebracht.

Herr Behrmann, was sind denn Ihre Aufgaben als Storchenbetreuer?

Ich pflege die Kontakte zu den Nestbesitzern vor Ort und kontrolliere das Brutgeschehen. Dazu wirke ich bei geplanten Neuansiedlungen von Störchen mit, unterstütze in Notfällen und beringe die Jungstorche.

Sie beringen die Störche auch? Das muss doch so ähnlich sein wie bei der Trauung.


Behrmann: Nein, das ist ganz anders (lacht). Die Feuerwehr bringt mich mit der Drehleiter hoch zum Nest. Ich klicke den Ring, der aus zwei Teilen besteht, oberhalb des Storchenknies ans Jungtier. Dann geht’s wieder runter.

Und der kleine Storch lässt das mit sich machen?

Behrmann: Ja, Störche stellen sich tot bei Gefahr, das ist mein Vorteil.

Aber doch die Eltern nicht, die greifen sicher an.

Behrmann: Nein, es ist noch kein Storchenberinger angegriffen worden. Die Storcheneltern beobachten das aus der Nähe vom Nachbardach aus, denn die wissen, ein Kampf brächte nichts. Wenn ich weg bin, sind sie sofort wieder auf dem Nest.

Was fasziniert Sie an der Tätigkeit als Storchenbeauftragter besonders?

Zu dem besonders schönen Erleben in meiner  Tätigkeit zählt, wenn ein neues Nest  angenommen wird und sich somit ein weiteres Storchenpaar in der Lüneburger Heide zu Hause fühlt.

Wann kann man denn in der Lüneburger Heide am besten Störche beobachten?


Die ersten Störche erscheinen bei uns im Februar oder Anfang März. Ende Mai schlüpfen die Jungen. Die beste Zeit, um Alt- und Jungstörche zu beobachten, ist  von Mitte Mai bis Mitte Juli. Denn anschließend werden die Jungstörche flügge und erkunden die Umgebung. Mitte August verabschieden sich die Störche wieder gen Süden. 

Ließen sich Ihre Tätigkeiten als Pastor und als Storchenbetreuer stets gut unter einen Hut bringen?

Es gab tatsächlich mal eine Begebenheit, wo ich die Aufmerksamkeit der Gemeinde mit den Störchen teilen musste. In Wienhausen kam auf dem Nest am Kloster ein Storchenmännchen an, aber seine Storchenfrau war noch nicht wieder zurück. Er musste längere Zeit auf sie warten. Am Himmelfahrtstag hatte sich die Kirchengemeinde zum Gottesdienst im Klosterpark versammelt - mit freiem Blick zum Storchennest. Mitten im Gottesdienst, als die Gemeinde gerade das Glaubensbekenntnis sprach, war lautes Geklapper zu hören. Die Storchendame war eingetroffen. Nach intensiver Begrüßung gingen die Störche direkt zur Paarung über. Später wurde mir berichtet, dass die Gemeinde etliche Probleme damit hatte, dem Gottesdienstgeschehen in voller Konzentration zu folgen. 
 

//FACTS//

Storchenpastor Hans-Jürgen Behrmann betreut die Weißstörche im Raum Celle.

Kontakt: Tel.: 05145 28 42 89; hans-juergen-behrmann@t-online.de

Der Storchen-Pastor im Video-Interview

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